3. Einführung und WerdegangIMG_3688_Stufen_an_der_Danquelle.jpg - 60,33 kB
aus dem 1. Band

„Sie sind eine starke Heilerin.“ Die schwarzen Augen des indischen Handlesers sehen mich eindringlich, mit nachdrücklicher Ruhe an.
‚Aha’, denke ich, ‚ich bin!’ Bisher hatte ich immer nur gedacht: ‚Ich möchte sein.’
„50 Jahre liegen nun hinter Ihnen, Sie werden noch lange Zeit gesund leben, bis zum Ende dieses Lebens heilend wirken und vielen Menschen helfen.“
‚Wunderbar’, denke ich, ‚der sagt mir genau das, wovon ich Heute schon selbst voll überzeugt bin.’
„Sie hatten eine schwere Kindheit, sind in einen Beruf gedrängt worden, den Sie nicht wollten, aber 1982/83 ist etwas geschehen in Ihrem Leben, dass Sie verändert hat, dass Sie auf Ihren Weg geführt hat. Und 1987/88 ist noch etwas geschehen, das Sie beruflich verändert hat.“

Zu 1982 fiel mir zuerst nichts ein, das mir wichtig genug erschien. Aber zu 1987, da wurde unser Sohn geboren. Ich blieb dann ein paar Jahre zu Hause, die Wende kam und es war bald vorbei mit der Textilindustrie in Sachsen.
Nachdem unsere Tochter 1975 geboren worden war, war ich auch drei Jahre zu Hause geblieben, ging dann aber wieder in den Betrieb. Damals begann das Martyrium mit meinen Rückenschmerzen. Da war ich gerade mal 21 Jahre. Fünf Jahre lang versuchte ich meine furchtbaren Schmerzen schulmedizinisch in den Griff zu bekommen. Ich war noch sehr naiv damals, auch fehlte mir einfach ein besseres Wissen. Meine Körperhaltung glich inzwischen der einer alten Frau oder fühlte sich zumindest so an für mich. Der Blick des Arztes sagte mir, jedes Mal wenn ich das Sprechzimmer betrat: ‚Aha, die Simulantin ist wieder mal da.’
Eines Tages hatte ich genug. Ich hatte von einem Homöopathen gehört, der im Nachbarort tätig war, was damals 1983, eine Rarität in der DDR war und dort bekam ich zum ersten Mal lindernde Hilfe und Hoffnung auf Heilung, seit mehr als 2000 schmerzerfüllten Tagen.

Später fiel mir dann ein, dass 1982 sehr wohl etwas Einschneidendes geschehen war. 1982 hatte doch unsere Tochter diesen schlimmen Unfall, kurz vor ihrem Schulanfang. Sie war beim Klettern vom Kirschbaum gefallen und ich fand sie, ihren Unheil kündenden quiekenden Schreien folgend, mit dem Innenoberschenkel auf eine Eisenzaunspitze gespießt. Irgendeine Kraft half mir das Kind von der Zaunspitze zu heben, es auf den Rücksitz meines Autos zu legen und ins Krankenhaus zu fahren. Irgendeine Kraft muss auch den Lada gefahren haben, denn ich wusste nicht, wie ich durch die Stadt gekommen war, kann mich auch Heute kaum an die Fahrt erinnern.

Irgendwann stand ich mit dem Kind im Arm in der Wartehalle des Krankenhauses, bis sich endlich jemand meiner Tochter annahm. Ich sollte hinausgehen, als sie die Fleischfetzen der klaffenden Wunde zusammenflicken wollten, aber ich blieb, ließ die kleine Hand meines Töchterchens nicht los, konnte den Blick während der gesamten Aktion nicht von den arbeitenden Instrumenten wenden. Einige Tage musste sie im Krankenhaus verbringen, Fieber stellte sich ein. Eltern wurden damals im Krankenhaus nicht geduldet, also bangte ich von zu Hause aus mit meiner Tochter.
Einen Tag später verspürte ich starke Schmerzen im rechten Bein und musste mich krankschreiben lassen. Ich erzählte dem Arzt von meinem bestimmten Gefühl, dass diese Schmerzen mit der tiefen Wunde am Bein meiner Tochter zu tun haben mussten. Er tat diese Idee mit einem überlegenen Lächeln als Unfug ab und verabschiedete mich. Das war der Abschied für immer! Dieser Arzt hat mich als Patientin nie wieder gesehen; fast nie; außer einmal nach Jahren, als ich glaubte mich in einer Notsituation zu befinden und nicht wusste, wohin ich mich damit wenden konnte.
Der Homöopath löste also dann den Arzt ab. Das alles ist nun 27 Jahre her! Wenn ich es also rückblickend betrachte, war 1982 sehr wohl ein entscheidender Wendepunkt in meinem Leben.

Mein Selbstbewusstsein begann zu wachsen und die naturheilkundliche Literatur machte mich auf sich aufmerksam. Omas alte Bilz-Bücher weckten auf einmal mein Interesse, Bücher über Homöopathie und über andere Naturheilverfahren, fanden in mein Leben.
Eines Tages lieh mir jemand ein Kräuterbuch aus, damit ich es lesen konnte: „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ von Maria Treben. Das Buch faszinierte mich dermaßen, dass ich beschloss, selbst Heilkräuter zu sammeln. Per Hand schrieb ich das Buch ab und zeichnete die Kräuter dazu, weil ich damals nicht die Gelegenheit hatte so ein Buch kaufen zu können. Wir hatten noch tiefste DDR-Zeit und wohl keiner ahnte damals, dass dieser Staat nur noch sechs Jahre lang bestehen sollte. Zwar hatte ich davon gehört, dass Nostradamus dies prophezeit hatte, wollte es auch gern glauben, befürchtete aber, dass dies, wenn es denn geschähe, nicht ohne ein furchtbares Gemetzel über die Bühne würde gehen können. Dass es dann doch so friedlich ablief, hätte vorher sicherlich kein einziger Mensch erahnen können. Damals hatten wir Hilfe von ganz weit oben, die ich seitdem noch bewusster in meiner Nähe spüre, als hätten die Energien der Engel erst 1989, nach dem Mauerfall, ganz zu uns herüber gefunden.

Jahre autodidaktischen Studiums folgten, naturheilkundige und spirituelle Literatur en masse: lesen, geistig und moralisch verarbeiten, ausprobieren und jedes Mal ganz überrascht feststellen, dass es funktioniert. Ich fühlte mich geführt. Heilung durch Kräuter, durch Globuli und Blütenessenzen, durch Handauflegen und, und, und.

2005 hielt ich dann die Urkunde zur Reikimeisterin in der Hand und eröffnete, Widder der ich bin, sofort meine Praxis, brachte ein Schild über der Tür an mit der Aufschrift „REIKI-OASE“. Dass allerdings erst kurz zuvor, ein Urteil gefallen war, welches Geistiges Heilen nun offiziell erlaubte, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Na ich denk mal, mein Schutzengel wird es gewusst haben, denn ich hatte schon seit der Wende vor, ein Buch über Reiki zu lesen, aber erst jetzt war mir eins in die Hände geraten. Hätte ich schon eher eins gelesen, hätte ich natürlich auch sofort ein Schild über der Tür angebracht und dadurch gewiss Schwierigkeiten bekommen. Gott regelt eben immer alles zu meinem Besten.

Am 05. November 2005 zog mich dann etwas, wie ein Magnet, nach Köln zu einem Heilertreffen, nach dem ich in mir die Gabe erkannte, das weit verbreitete Problem „Becken-Schiefstand“ auf geistige Weise auflösen zu können. Ein Gnadengeschenk des Himmels, welches umfassende Volksgesundheit verhieß!
In meiner Naivität wandte ich mich umgehend an Ärzte, Krankenkassen und Bundesgesundheitsministerin. Aber, für mich vollkommen unverständlich, hatten diese NULL Interesse an den Neuigkeiten in Richtung Vorsorge, mit welcher die Kosten im Gesundheitswesen enorm reduziert werden könnten.

So begann ich an Gesundheitsmessen teilzunehmen, um die Methode der geistigen Wirbelsäulenbegradigung publik zu machen. Für jedermann ist hierbei sofort ersichtlich, wie unterschiedliche Beinlängen ausgeglichen werden können und wie sich Schiefstände an Skelett, Kiefer und anderen Gelenken ganz leicht auflösen; und viele Menschen spüren danach seelische Erleichterung, weil dabei auch emotionale Blockaden einfach abgeflossen sind und das alles vollzieht sich, ohne dass der Körper berührt werden muss. Dieses Wunder geschieht einfach nur, weil ich mich der heilenden Christusenergie als Kanal zur Verfügung stelle, sie also durch mich hindurch fließen lasse, um diese Kraft auf andere übertragen zu können.

Von Vollmond zu Vollmond spürte ich nun, dass ich immer sensibler auf energetische Ausstrahlungen reagierte. Sei es Elektrosmog, Strahlung von Handys und die wachsende Anzahl der Handymasten, die gedankenlose Zeitgenossen auf ihren Dächern installieren ließen. Unser Wohnhaus liegt genau im Brennpunkt vier solcher tödlicher Monstren, als seien sie extra installiert worden, um mich ein bisschen zu quälen. Irgendwo hab ich gelesen, 100 Nanoteslar seien gerade mal noch vertretbar, um sie dem menschlichen Organismus zumuten zu können. Ich hab aber für jeden dieser Handymasten eine Strahlung von 3000 Nanoteslar ermittelt. Die blanke Hölle für mich! Auch bei der Computerarbeit schmerzten mir mehr und mehr meine Chakras und sogar die starren Blicke von allen möglichen Leuten, brannten mir wie Feuer im Herzen. Auf den Gesundheitsmessen, an denen ich teilnahm, spürte ich oftmals schwere Energien, die an mir herab zu kriechen begannen. Mit Hilfe meiner Schutzengel stand ich solche Tage dann irgendwie durch, fühlte mich abends jedoch oft ziemlich angefressen von solchen schwarzmagischen Angriffen.

Im Frühjahr 2008 kam dann der absolute Hammer für mich. Von einem Tag auf den anderen fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich erkannte all die Energie raubenden Menschen, Objekte und Einrichtungen, die mich umgaben, in vollem Umfang. Ein so stinkender Sumpf tat sich mir auf, dass ich um meinen Verstand fürchten musste! Nach ersten chaotischen Handlungen wie: meine Mitmenschen vor den Kopf zu stoßen, woraus große schmerzensträchtige Zerwürfnisse folgten; oder liebgewordene Gegenstände in den Müll zu werfen, von denen ich heute einige schmerzlich vermisse, und so was alles, fing ich mich einigermaßen wieder. Aber ich wusste nun gar nicht mehr, was ich glauben sollte. Waren alle diese Heilmethoden, die mir so vertraut und lieb geworden waren, wirklich gut oder auch vom Bösen manipuliert? Ich misstraute gar den Pflanzen und Bäumen, den Heilsteinen und Blütenessenzen.

Nur eines blieb mir tief im Herzen verwurzelt: Jesus geht jeden Schritt mit mir. Ich glaube dieses Gefühl hat mich letztendlich vor der Psychiatrie bewahrt.

Ein Vierteljahr lang hatte ich danach nachts nicht schlafen können, war ziemlich am Ende, da riet mir eine Freundin, ich sollte vielleicht eine Auszeit nehmen, in einem Haus der Stille oder im Kloster.
Daran hatte ich auch selbst schon gedacht und der Anstoß dieser Freundin ließ es mich nun in Angriff nehmen. Es war gar nicht so einfach, denn entweder hatte ich bei bestimmten Häusern kein gutes Gefühl oder sie waren ausgebucht. Jemand schickte mir dann eine Broschüre, in der alle Klöster in Deutschland aufgeführt waren und darin lag ein einzelner Flyer vom Christlichen Ashram, einem Meditationshaus nahe L.
Ich überflog das Blatt und wusste sofort: ‚Das ist es was ich jetzt brauche.’ Ich wandte mich dorthin und erfuhr, dass ein einzelner Platz noch frei war, den ich kurzfristig buchte!

Zwei Wochen verbrachte ich dort in stiller Umgebung und Schweigen, im Wechselbad der Gefühle zwischen Hoch und Tief, aufgefangen von der Gruppe und den einfühlsamen Lehrern des Hauses. Nach einer Woche konnte ich endlich nachts wieder schlafen! Was muss ich dazu noch mehr erzählen? Eines war für mich klar, ich würde wiederkommen an diesen guten Ort.
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